Alte Geschichte
Es passiert einfach gerade zuviel, als dass ich zum regelmäßigen Bloggen kommen würde. Weil es aber schon eine Beschwerde gab, dass es hier nix Neues mehr gibt, hier mal eine Geschichte aus dem alten Blog:
Sie sitzen im Taxi auf der Rückbank. Fahren durch die kühle Nacht über regennasse Straßen vorbei an grellbuntem Neon. Im Radio läuft leiser Jazz. Er sieht zu ihr, betrachtet ihr Profil im Dunkeln, streicht mit seinem Blick sanft über ihre Wange. Sie fühlt, dass er sie an sieht, wendet ihm den Blick zu. "Ich glaub, ich würd doch gern noch was machen jetzt. Oder kommst du noch mit zu mir? Ich hab noch etwas Wein zuhause." Ihm wird plötzlich heiß bei diesen Worten und die kleinen Haare im Nacken und auf den Unterarmen stellen sich auf.
Sie haben lange in der Bar gesessen, Rotwein getrunken und geredet. Sie hat mehr geredet, er mehr zugehört. Hat sich ihre Geschichte erzählen lassen, hat beobachtet, ein paar Komplimente an den richtigen Stellen gemacht. Sie hat ihm ihr Herz ausgeschüttet, weil er sie dazu ermutigt hat, obwohl sie ihn kaum kennt. Oder gerade deswegen.
"Gern, wenn du einen Platz zum Schlafen frei hast."
Er war schon verloren, als er vorhin ein wenig zu lange in ihre Augen gesehen hat, die trotz ihrer klaren Bläue unergründlich sind wie zwei tiefe Seen. Eigentlich sogar schon viel früher. Aber er hat sich zurückgehalten. Bis heute nacht.
Sie schweigen noch eine Weile, bis der Wagen endlich hält.
Auf dem Weg zu ihr hakt sie sich bei ihm unter, die Schritte etwas unsicher wegen des Alkohols. Sie kichern ein wenig und er hört den Stoff ihrer Kleidung rascheln und das Klappern ihrer Schuhe auf dem Pflaster. Riecht ihr Parfum. Es ist kalt und sie legt einen Arm um seine Taille.
Das Zimmer ist klein, nur ein Appartment im Schwesternwohnheim. Aber es ist gemütlich warm und das Bett ist breit. Sie trinken Wein und sie erzählt weiter von sich.
Irgendwann weint sie. "Ich will doch nur..." Geliebt werden ohne Bedingungen denkt er und nimmt sie in dieArme, streichelt sacht ihren Rücken.
Er hat ihre Gedanken schon einige Male zuende gedacht an diesem Abend, allerdings meist laut und sie war jedes Mal beeindruckt von seinem Einfühlungsvermögen.
Irgendwann streichen auch ihre Hände über seinen Rücken. Er öffnet die Augen und schaut in ihr Gesicht, wo die Tränen feuchte Spuren hinterlassen. Er beginnt sanft, ihr die Tränen aus dem nassen Gesicht zu küssen. Sie weicht nicht zurück. Irgendwann berühren sich ihre Lippen. Sie schaut ihn an: "Wann wolltest du mich zum ersten mal küssen?", fragt sie. "Als ich dich zum ersten mal sah."
Später liegt er neben ihr auf dem Bett. Er lauscht ihrem ruhigen Atmen, spürt ihre Haut auf seiner. An Schlaf ist nicht zu denken. Er ist seinen Prinzipien treu geblieben, sie haben nicht miteinenader geschlafen. Es stört ihn nicht. Er liegt da, genießt ihre Wärme und ihren Duft und läßt die Gedanken von der Leine. Er ist verliebt.
Er weiß noch nicht, was passieren wird. Am nächsten Morgen werden sie irgendwo gemeinsam frühstücken, Händchen halten, reden und sich dann irgendwann verabschieden. In den kommenden Tagen wird er einige Male vergeblich versuchen, sie anzurufen. Sie werden sich noch zweimal treffen, danach nicht mehr.
Sie kommen zu ihm, um sich auszuruhen, um Geborgenheit und Frieden zu finden. Dann gehen sie irgendwann wieder. Und nehmen ein Stück von ihm mit sich. Trotzdem wird er nichts breuen.
Beim nächsten Mal wird es viel schlimmer sein.
Sie sitzen im Taxi auf der Rückbank. Fahren durch die kühle Nacht über regennasse Straßen vorbei an grellbuntem Neon. Im Radio läuft leiser Jazz. Er sieht zu ihr, betrachtet ihr Profil im Dunkeln, streicht mit seinem Blick sanft über ihre Wange. Sie fühlt, dass er sie an sieht, wendet ihm den Blick zu. "Ich glaub, ich würd doch gern noch was machen jetzt. Oder kommst du noch mit zu mir? Ich hab noch etwas Wein zuhause." Ihm wird plötzlich heiß bei diesen Worten und die kleinen Haare im Nacken und auf den Unterarmen stellen sich auf.
Sie haben lange in der Bar gesessen, Rotwein getrunken und geredet. Sie hat mehr geredet, er mehr zugehört. Hat sich ihre Geschichte erzählen lassen, hat beobachtet, ein paar Komplimente an den richtigen Stellen gemacht. Sie hat ihm ihr Herz ausgeschüttet, weil er sie dazu ermutigt hat, obwohl sie ihn kaum kennt. Oder gerade deswegen.
"Gern, wenn du einen Platz zum Schlafen frei hast."
Er war schon verloren, als er vorhin ein wenig zu lange in ihre Augen gesehen hat, die trotz ihrer klaren Bläue unergründlich sind wie zwei tiefe Seen. Eigentlich sogar schon viel früher. Aber er hat sich zurückgehalten. Bis heute nacht.
Sie schweigen noch eine Weile, bis der Wagen endlich hält.
Auf dem Weg zu ihr hakt sie sich bei ihm unter, die Schritte etwas unsicher wegen des Alkohols. Sie kichern ein wenig und er hört den Stoff ihrer Kleidung rascheln und das Klappern ihrer Schuhe auf dem Pflaster. Riecht ihr Parfum. Es ist kalt und sie legt einen Arm um seine Taille.
Das Zimmer ist klein, nur ein Appartment im Schwesternwohnheim. Aber es ist gemütlich warm und das Bett ist breit. Sie trinken Wein und sie erzählt weiter von sich.
Irgendwann weint sie. "Ich will doch nur..." Geliebt werden ohne Bedingungen denkt er und nimmt sie in dieArme, streichelt sacht ihren Rücken.
Er hat ihre Gedanken schon einige Male zuende gedacht an diesem Abend, allerdings meist laut und sie war jedes Mal beeindruckt von seinem Einfühlungsvermögen.
Irgendwann streichen auch ihre Hände über seinen Rücken. Er öffnet die Augen und schaut in ihr Gesicht, wo die Tränen feuchte Spuren hinterlassen. Er beginnt sanft, ihr die Tränen aus dem nassen Gesicht zu küssen. Sie weicht nicht zurück. Irgendwann berühren sich ihre Lippen. Sie schaut ihn an: "Wann wolltest du mich zum ersten mal küssen?", fragt sie. "Als ich dich zum ersten mal sah."
Später liegt er neben ihr auf dem Bett. Er lauscht ihrem ruhigen Atmen, spürt ihre Haut auf seiner. An Schlaf ist nicht zu denken. Er ist seinen Prinzipien treu geblieben, sie haben nicht miteinenader geschlafen. Es stört ihn nicht. Er liegt da, genießt ihre Wärme und ihren Duft und läßt die Gedanken von der Leine. Er ist verliebt.
Er weiß noch nicht, was passieren wird. Am nächsten Morgen werden sie irgendwo gemeinsam frühstücken, Händchen halten, reden und sich dann irgendwann verabschieden. In den kommenden Tagen wird er einige Male vergeblich versuchen, sie anzurufen. Sie werden sich noch zweimal treffen, danach nicht mehr.
Sie kommen zu ihm, um sich auszuruhen, um Geborgenheit und Frieden zu finden. Dann gehen sie irgendwann wieder. Und nehmen ein Stück von ihm mit sich. Trotzdem wird er nichts breuen.
Beim nächsten Mal wird es viel schlimmer sein.
helfersyndrom - 23. Aug, 13:51