Rennradrodeo
Gestern war ich angesichts des ersten echten Sommertags seit Wochen dermaßen gut aufgelegt und trotz gerade erst beendetem Frühdienst noch wach genug, endlich mal wieder aufs Rennrad zu steigen. Ich erlebte das Folgende:
Ich steige in den formschönen Strampelanzug, setze den schnittigen Helm auf und setze mich auf den Drahtesel. Elegant schieße ich davon.
Nach etwa zehn Minuten ist von der Eleganz allerdings nicht mehr viel übrig: erste Anzeichen der seit einiger Zeit wieder regelmäßig erbrachten Rauchopfer einerseits (Was willste machen; die beste Freundin raucht, die durchaus anbetungswürdige Lieblingskollegin raucht, alle rauchen. - Solch sozialem Druck hält man nicht lange Stand. Außerdem muss ja irgendwer schuld sein) und der wochenlangen Bewegungsabstinenz andererseits machen sich bemerkbar: asthmatisches Keuchen, rasselnde Bronchien, zwischendurch ein nach offener TB klingendes Husten, aus der Nase rinnender, teerfarbener Ausfluss... Sport ist eben doch Mord, denke ich, radle aber tapfer weiter.
So ca. 30 Minuten später sind die Bronchien dann endlich freigehustet und es fängt an, richtig Spaß zu machen. Ich freue mich des Lebens und meiner sportlichen Aktivität, denke: das machste jetzt aber mal wieder öfter, als mich mit Getöse und mit minimalem Abstand ein Daimler älteren Baujahrs überholt. An der nächsten Kreuzung wollen wir links - beide. Ich stehe hinter ihm, er wartet. Worauf, ist mir nicht ersichtlich. Also fahre ich rechts an ihm vorbei, mit großem Abstand, um den am rechten Fahrbahnrand aufgemahlten Radweg zu erreichen. Als ich schon vorbei bin, gellt hinter mir schrill die Daimlerhupe. Wieder werde ich überholt - mit Vollgas. Dabei is hier doch 30. Ich schaue nach links. Am Steuer sitzt ein sichtlich älterer Herr, der kaum übers Lenkrad schauen kann, durch eine Brille mit Glasbausteinen blinzelnd. Er guckt stur geradeaus. An der nächsten Ampel hab ich ihn wieder. Ich komme rechts neben ihm zum stehen, überlege gerade, ob ich ihm freundlich winken oder mit ihm schimpfen soll, da ist schon wieder grün. Ich fahre los, bin vor ihm weg. Wieder anhaltendes, gellendes Hupen und ein Kavallierstart. Dazu fällt mir jetz echt nix mehr ein, ich kann nur ungläubig den Kopf schütteln. Irgendwo vor mir fährt er plötzlich rechts ran. Endlich bin ich den los, denke ich und will an ihm vorbei fahren. Kurz, bevor ich dazu komme, fährt er wieder schwungvoll an und schneidet meinen Weg, so dass ich hart bremsen und auf die Gegenfahrbahn ausweichen muss. Der Drahtesel bockt und ich vollführe einen dramatischen Balanceakt, um nicht abgeworfen zu werden. "Hey, willste mich umbringen?" schreie ich, während er davon rast.
Warum bitte lässt man solche Pappköppe, die offensichtlich ihr Auto als Viagraersatz benutzen und sich auch sonst total daneben benehmen, auf die Straße??
Ich war jedenfalls froh, noch an einem Stück zu sein.
Erkenntnis des Tages: Alter schützt vor Torheit nicht.
Ich steige in den formschönen Strampelanzug, setze den schnittigen Helm auf und setze mich auf den Drahtesel. Elegant schieße ich davon.
Nach etwa zehn Minuten ist von der Eleganz allerdings nicht mehr viel übrig: erste Anzeichen der seit einiger Zeit wieder regelmäßig erbrachten Rauchopfer einerseits (Was willste machen; die beste Freundin raucht, die durchaus anbetungswürdige Lieblingskollegin raucht, alle rauchen. - Solch sozialem Druck hält man nicht lange Stand. Außerdem muss ja irgendwer schuld sein) und der wochenlangen Bewegungsabstinenz andererseits machen sich bemerkbar: asthmatisches Keuchen, rasselnde Bronchien, zwischendurch ein nach offener TB klingendes Husten, aus der Nase rinnender, teerfarbener Ausfluss... Sport ist eben doch Mord, denke ich, radle aber tapfer weiter.
So ca. 30 Minuten später sind die Bronchien dann endlich freigehustet und es fängt an, richtig Spaß zu machen. Ich freue mich des Lebens und meiner sportlichen Aktivität, denke: das machste jetzt aber mal wieder öfter, als mich mit Getöse und mit minimalem Abstand ein Daimler älteren Baujahrs überholt. An der nächsten Kreuzung wollen wir links - beide. Ich stehe hinter ihm, er wartet. Worauf, ist mir nicht ersichtlich. Also fahre ich rechts an ihm vorbei, mit großem Abstand, um den am rechten Fahrbahnrand aufgemahlten Radweg zu erreichen. Als ich schon vorbei bin, gellt hinter mir schrill die Daimlerhupe. Wieder werde ich überholt - mit Vollgas. Dabei is hier doch 30. Ich schaue nach links. Am Steuer sitzt ein sichtlich älterer Herr, der kaum übers Lenkrad schauen kann, durch eine Brille mit Glasbausteinen blinzelnd. Er guckt stur geradeaus. An der nächsten Ampel hab ich ihn wieder. Ich komme rechts neben ihm zum stehen, überlege gerade, ob ich ihm freundlich winken oder mit ihm schimpfen soll, da ist schon wieder grün. Ich fahre los, bin vor ihm weg. Wieder anhaltendes, gellendes Hupen und ein Kavallierstart. Dazu fällt mir jetz echt nix mehr ein, ich kann nur ungläubig den Kopf schütteln. Irgendwo vor mir fährt er plötzlich rechts ran. Endlich bin ich den los, denke ich und will an ihm vorbei fahren. Kurz, bevor ich dazu komme, fährt er wieder schwungvoll an und schneidet meinen Weg, so dass ich hart bremsen und auf die Gegenfahrbahn ausweichen muss. Der Drahtesel bockt und ich vollführe einen dramatischen Balanceakt, um nicht abgeworfen zu werden. "Hey, willste mich umbringen?" schreie ich, während er davon rast.
Warum bitte lässt man solche Pappköppe, die offensichtlich ihr Auto als Viagraersatz benutzen und sich auch sonst total daneben benehmen, auf die Straße??
Ich war jedenfalls froh, noch an einem Stück zu sein.
Erkenntnis des Tages: Alter schützt vor Torheit nicht.
helfersyndrom - 9. Jul, 15:51